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Konventionelle Geldtheorien

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1Konventionelle Geldtheorien Empty Konventionelle Geldtheorien Do 5 Nov 2009 - 18:32

Gast


Gast

Ich möchte hiermit eine Übersicht über die konventionellen Geldtheorien nachreichen, die ich aus dieser Schrift zusammengetragen und zusammengefasst habe.

Mit den grünen Aussagen bin ich einverstanden, mit den roten nicht.

Klassische Ökonomie (~1780 – 1870)

Annahmen:

- keine Gesellschaft ohne Eigentum
- Eigentum definiert als physischer Nutzen von Gütern
==> Private Eigentümer, die Macht über Ressourcen ausüben

- Vor-kapitalistische „natürliche Ökonomie” Exclamation = einfaches Modell eines Güter- und Geldkreislaufs
- Geld als neutraler Schleier & Tauschmedium
==> Tauschhandel mit Geldschleier

- Geld wird aus existierendem Gold gemacht
- Geldverwendung: bewegt Gold einfacher & weniger Transaktionskosten
==> Geld als “spezielles Gut”

Fehler:

(1) Es gibt keine Unterscheidung zwischen Besitz und Eigentum
==> Güter sind Besitztümer

(2) Geld sei das Ergebnis von Tauschhandel und Tauschwirtschaft
==> Geld ist das Resultat von Kreditverträgen (Schuld)

(3) Es gibt keine Dimension der Zeit (keine Zinsraten, keine wachsenden Verpflichtungen)
==> die Basis unserer Ökonomie sei die Aneignung von Zinsen über die Zeit

Marxismus (~1850)

Annahmen:

- Arbeit und & Erzeugnis als Produkt der Arbeit
- Austausch und Bewertung von Erzeugnissen koordiniert die Arbeit
- ein universelles Numéraire wird benötigt
==> Gold als perfektes Numéraire
==> Gold als einziges Geld Exclamation

Fehler:

(1) Dieselben wie die Klassische Ökonomie

(2) Es gibt heute bekanntlich keinen Gold Standard mehr
==> Marx liegt entweder falsch
==> oder richtig und das heute benutzte Geld ist eine Täuschung

Österreichische Schule & Neoklassische Ökonomie (~1870 – 1920 & ~1970 – heute)

Annahmen:

- Individuelle Handlungen mit rationalen und optimierten Entscheidungen
==> Homo Oeconomicus Exclamation

- Quantitätstheorie des Geldes Exclamation
-- kann einfach durch die Gleichheit des Austausches ausgedrückt werden: M * V = P * Y
-- die Geldumlaufgeschwindigkeit (V) und das Handelsvolumen realer Güter (Y) sind festgelegt
==> die Geldmenge (M) hat ungefähr proportionalen Einfluss auf das Preisniveau (P)

- Mises “Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel” (1912) versuchte Mikro- & Makrotheorie zu integrieren
==> wurde von allen späteren Ökonomen vernachlässigt

Fehler:

(1) Dieselben wie die Klassische Ökonomie

(2) Geldversorgung und Preisniveau werden als externe Parameter betrachtet

(3) Mises‘ Verständnis von Geld als Kredit wurde nicht auf die Quantitätstheorie des Geldes angewandt

(4) Geld muss vorausgesetzt werden, um es zu erklären
==> Preis des Leihens von Geld wird als Zins bezeichnet
==> Zinsen kompensieren Opportunitätskosten des Verleihers/Gläubigers für seinen Verzicht auf die Verfügungsrechte und seinen Liquiditätsverzicht

Keynesianismus (~1930 – 1970)

Annahmen:

- weist die Auffassung einer selbstregulierenden Ökonomie zurück
- Konzept einer zyklischen Geldpolitik
==> Defizitfinanzierung Exclamation (Regierung muss sich verschulden, wenn Privatnachfrage sinkt)

- Liquiditätspräferenz Exclamation
-- Zins = eine immaterielle Liquiditätsprämie
-- Geld = ein Vermögenswert mit implizierter Liquidität
-- Geld hat den Vorteil von relativ geringen Transaktionskosten
==> Zinsen spiegeln die Liquiditätspräferenz von Wirtschaftssubjekten wider

- Bretton Woods System (1944 – 1971)
==> Wandlung des Gold Standards zum Gold Austausch Fiat-Money System mit dem US- Dollar als Leitwährung

Fehler:

(1) widerspricht dem gesunden Menschenverstand
==> kein Wirtschaftsteilnehmer kann mehr ausgeben, als er einnimmt
==> unbegrenztes Wachstum ist in einer begrenzten Welt unmöglich

(2) Zinsen werden vom physischen Besitz von Gütern abgeleitet
==> Zinsen leiten sich von Eigentumsrechten ab

(3) streng makroökonomisch
==> begreift Geld nicht von seiner mikroökonomischen Grundlage

(4) Einkommen hat eine wichtige Rolle, den Konsum zu bestimmen
==> Konsum wird ebenso von neuen Krediten und Kredittilgungen beeinflusst

(5) Die Geldversorgung wird als von der Regierung vorgeschrieben betrachtet
==> ignoriert die Rolle von Banken & den Effekt der Geldentstehung

Monetarismus (~1960 – heute)

Annahmen:

- Friedman & Schwartz “Monetary History of the United States“ (1963)

- zirkulierende (freigegebene) Austauschrate
- Geldpolitik kann dabei helfen, Rezessionen zu bekämpfen
==> Deflation kann durch Bereitstellung von ausreichendem Geld mittels einer expansive Geldpolitik verhindert werden

- Parameter “M” for Geldmenge Exclamation
- definiert versch. Geldmengen (M1, M2, M3, ... )

Fehler:

(1) Die Geldversorgung misst nur Nebenwirkungen
==> verfehlt das Kreditvolumen

(2) ignoriert den Börsencrash
==> vernachlässigt die Konsequenzen auf die allgemeine Liquidität

(3) leitet den Geldprozess von einer makroökonomischen Geldmenge ab
==> Geld leitet sich von Kredit ab

Gruß! study

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